Das Finale der Judo-Bundesliga droht zu einer Farce zu werden. Wenn am Sonntag im brandenburgischen Senftenberg die Frauen in einem Finalturnier ihren Meister ermitteln, werden lediglich drei der acht Erstligisten am Start sein. Von den fünf Vereinen der Nordgruppe sind nur die HTG Bad Homburg und der JC 71 Düsseldorf in der Niederlausitzhalle dabei. Kim Chi Wiesbaden, der JC 66 Bottrop und das Judo Team Hannover haben allesamt ihre Meldung ebenso zurückgezogen wie im Süden der Deutsche Meister JSV Speyer und Vizemeister TSG Backnang. Da die Südgruppe neben diesen beiden und dem Budo-Club Karlsruhe (BCK) ohnehin nur aus drei Vereinen bestand, ist nur noch der BCK übrig geblieben, der an dem Finalturnier teilnimmt.
Kämpferinnen, die einem Bundeskader angehören, dürfen auf Geheiß des Deutschen Judo Bundes (DJB) bei diesem Turnier allerdings nicht starten und Kämpferinnen aus dem Ausland müssen möglicherweise mit Quarantäne rechnen. Deshalb sahen Clubs wie Speyer oder Backnang, die viele deutsche Kaderathletinnen und ausländische Kämpferinnen in ihren Reihen beschäftigen, keine Möglichkeit, eine Mannschaft für dieses Turnier zu stellen.
Beim Budo-Club Karlsruhe hat man sich trotz der widrigen Umstände nach einigen Beratungen dazu entschlossen, zum Finale anzureisen, „da wir das Startgeld von 600 Euro gezahlt haben und dies bei einer Absage nicht zurück bekommen würden“, sagt Abteilungsleiter Fabian Schley. „Zudem freuen sich unsere Kämpferinnen, die nicht an einem Olympiastützpunkt trainieren, endlich mal wieder einen Wettkampf zu haben“, so Schley weiter.
Zwar werden auch die Karlsruher am Sonntag nicht komplett sein und können nicht jede Gewichtsklasse besetzen, aber die zehn Athletinnen, die nach Senftenberg reisen, wollen sich gegen die favorisierten Teams des JC 71 Düsseldorf und des HTG Bad Homburg so gut wie möglich verkaufen.
Link zum Livestream: https://sportdeutschland.tv/judo/1-bundesliga-frauen-matte-2
Quelle: Badische Neueste Nachrichten
Fotos: Roland Forberger, Patrick Broich