Wenn am 21. Juni in Minsk die bis zum 30. Juni dauernden zweiten Europaspiele beginnen, sind unter den rund 150 Athletinnen und Athleten des „European Games Team Deutschland“ auch drei aus Karlsruhe: Sappho Coban, Jule Horn, und Christoph Kessler heißen die Nominierten für Weißrusslands Hauptstadt. In einigen Disziplinen geht es dort auch um Quotenplätze oder Ranglistenpunkte für die Qualifikation zu den Olympischen Sommerspielen 2020.
Das ist im Judo der Fall und von daher insbesondere für Sappho Coban, die in der Klasse bis 57 kg startet, von Bedeutung. Die 25-Jährige vom Budo Club Karlsruhe (BCK) könnte bei einem entsprechenden Abschneiden einen großen Schritt Richtung Japan machen. Fabian Schley, ihr Abteilungsleiter beim BCK traut ihr einen Platz „zwischen drei und sieben“ zu, auch wenn Cobans Konkurrenz in Minsk hochklassig ist.
Jule Horn, ebenfalls vom Budo Club Karlsruhe, startet im Sambo, einem dem Judo verwandten Kampfsport, der vor allem in den ehemaligen Sowjetrepubliken äußerst populär ist. Solche nicht-olympischen Disziplinen sind bei den Europaspielen ebenso vertreten wie olympische.
Eine Medaille in der Klasse bis 64 Kilo ist das Ziel, verkündet die 20-Jährige selbstbewusst. Im vergangenen Jahr gewann Horn bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Tiflis als beste Westeuropäerin sensationell die Silbermedaille. Bald will sie also bei den „Großen“ erfolgreich sein.
Von den Rheinbrüdern Karlsruhe waren zunächst auch Sarah Brüßler und Sophie Koch nominiert. Beide werden allerdings nicht in Minsk dabei sein. Für die 25-jährige Brüßler hat der Formaufbau für die Weltmeisterschaften Ende August im ungarischen Szeged Vorrang und die 21-jährige Sophie Koch will sich auf die U23-WM im rumänischen Pitesti (1. bis 4. August) vorbereiten.
Dritter im Bunde der Karlsruher Starter ist der Leichtathlet Christoph Kessler von der LGR Karlsruhe, für den die Reise nach Weißrussland einen ganz besonderen Reiz hat. Der 24-jährige Mittelstreckler mit einer Bestzeit von 1:46,11 Minuten über 800 Meter geht nicht solo, sondern in einer sogenannten gemischten Jagd-Staffel an den Start. „Je zwei Frauen und zwei Männer laufen über 800, 600, 400 und 200 Meter“, erklärt Kessler das seltene Format einer Staffel. Er absolviert seine Spezialstrecke, also die 800 Meter, und hofft darauf, „dass wir nach den Vorläufen am 24. Juni auch im Finale am 28. Juni in Minsk noch dabei sind“.
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