Am 06.04.19 startete der BCK in die Saison der 2. Bundesliga Südwest. Zu Gast war das Spitzenteam aus Backnang, das gleich zum Saisonauftakt eine echte Herausforderung darstellte.
Um seine Siegchancen zu erhöhen, holte der BCK für diesen Kampftag den Schweizer Kristian Nikobibaj und den Serben Vladimir Gajic nach Karlsruhe.
Doch an der Waage gab es bereits einen herben Rückschlag. Teamkapitän Viktor Driller, der fest für zwei Siege eingeplant war, scheiterte beim Gewichtmachen und verpasste das 100kg-Limit um 400g.
Trotz dieser Hiobsbotschaft gingen die Karlsruher Kämpfer motiviert auf die Matte. Philipp Koch gelang im Auftaktkampf bis 81kg nach zwei Minuten ein Waza-ari für Ura-nage gegen seinen Backnanger Gegenüber Tobias Wirth. In der letzten Minute setzte er mit Uchi-mata nach und gewann vorzeitig zur 1:0 Führung.
Im zweiten Kampf stand Kai Schmidt bis 90kg dem Backnanger Patrick Rauh gegenüber. 3 Minuten und 50 Sekunden fand ein Kampf auf Augenhöhe statt, den dann Rauh durch einen Tani-otoshi zu Gunsten der Gäste entschied.
Danach traf der 150kg schwere serbische Neuzugang Vladimir Gajic im Schwergewicht auf den aufgerückten Vitalij Fuhrmann. Vladimir dominierte seinen Gegner, brauchte jedoch ein wenig Geduld, bis er den Schwaben nach der haben Kampfzeit mit Soto-maki-komi werfen konnte und den Kampf mit erfolgreichem Haltegriff abschloss. Zwischenstand 2:1.
Bis 60kg feierte das 16-jährige Eigengewächs Jerome Bechtold sein Debut gegen Leon Koch. Nach 2 Minuten 50 ging Jerome unter großem Jubel mit Waza-ari in Führung. Während die meisten Zuschauer lediglich darauf hofften, dass er die Führung über die Kampfzeit retten konnte, setzte Jermome 30 Sekunden vor Schluss mit einem herrlichen Ippon für De-ashi-barai noch einen drauf – 3:1.
Bis 100kg musste sich der aufgerückte Philipp Gänshirt dem starken Guido Kramer mit zwei Waza-ari-Wertungen innerhalb von einer Minute geschlagen geben.
Der Schweizer Kristian Nikolbibaj gewann bis 73kg bereits nach 16 Sekunden gegen Noel Pollak durch einen sehenswerten Uchi-mata mit Ippon, so dass der BCK auf 4:2 erhöhte.
Im letzten Kampf des ersten Durchgangs fand Eigengewächs Daniel Reimer bis 66kg gut in den Kampf und konnte dem Backnanger Janno Brodnig zwei Strafen reindrücken, so dass dieser am Rand einer Disqualifikation stand. Doch eine Minute vor Schluss gelang dem Backnanger ein Waza-ari für O-soto-gari, welchen der Gästekämpfer über die Zeit retten konnte.
Der BCK ging mit einem sehr guten 4:3 in die Halbzeit und ließ die vier Siegkämpfer aus dem ersten Durchgang auch im zweiten Duell ran.
Doch der zweite Durchgang lief alles andere als erhofft. Philipp Koch (81kg) ließ seinen Gegenüber Marvin Kurz beim Griffkampf gewähren, spekulierte auf eine Kontertechnik und kassierte etwas unerwartet nach knapp einer Minute einen Ippon für Uchi-mata.
Diese nicht einkalkulierte Niederlage egalisierte Kai Schmidt bis 90kg, der Niklas Kern nach 2:30 Minuten mit Waza-ari für Deashi-barai werfen konnte und einen weiteren Waza-ari für Ouchi-gari holte. Damit stand es 5:4 für den BCK.
Das 6:4 gelang Vladimir Gajic im Schwergewicht gegen Benjamin Lütjens durch eine sehenswerte Bodentechnik mit anschließendem Haltegriff.
Jerome Bechtold kämpfte bis 60kg erneut stark, diesmal gegen Elias Reisch. Nach den regulären 4 Minuten ohne Wertung und Bestrafung ging es in den Golden Score, den Jerome durch einen Tai-otoshi verlor.
Marvin Manthey rückte bis 100kg auf und musste sich nach einer Minuten dem stark kämpfenden Guido Kramer geschlagen geben, womit Backnang der 6:6 Ausgleich gelang.
Bis 73kg gab es eine Neuauflage des Hinkampfes zwischen Kristian Nikolbibaj und Noel Pollak. Doch der fest eingeplante Punkt sollte nicht eingefahren werden. Zum Entsetzen des heimischen Publikums gelang dem Gästekämpfer ein überraschender Ouchi-gari, der den Kampf vorzeitig beendete.
Im letzten Kampf verlor Stefan Freitag gegen Janno Brodnig durch eine Würgetechnik, so dass Backnang schlussendlich mit 8:6 gewann.
Nach dem Mannschaftskampf gab es beim BCK lange Gesichter und viele Zuschauer fragten sich, warum man im zweiten Durchgang nur zwei Punkte holen konnte. Trotz des unglücklichen Kampfverlaufs wären die nicht einkalkulierten Niederlagen wohl nicht ins Gewicht gefallen, wenn Punktegarant Viktor Driller bis 100kg einsatzbereit gewesen wäre. Aber auch mit den beliebten Worten „hätte, wenn und aber“ wurde aus der Niederlage kein Sieg mehr.
Solange jedoch die richtigen Schlüsse aus diesem durchwachsenen Kampftag gezogen werden, ist der Mannschaft aufgrund des gezeigten Potentials in dieser Saison noch viel zuzutrauen.
Fotos: Marcel Sutter, Patrick Broich, Elias Oberföll