Am 16.09.17 standen sich der BC Karlsruhe und der KSV Esslingen am fünften und letzten Kampftag der Damenbundesliga gegenüber. Nur ein Sieg gegen den direkten Tabellennachbarn konnte den BCK noch vor dem Abstieg bewahren. Im Vorfeld schwanden jedoch bereits die Hoffnungen, da zwei Leistungsträgerinnen ausfielen: Unser Eigengewächs Xenia Coban zog sich eine Schultereckgelenksverletzung zu und Schwester Sappho Coban bekam nach einer Gehirnerschütterung noch keine ärztliche Freigabe für Wettkämpfe.
Im ersten Durchgang begannen Johanna Schumann (BCK) und Julie Höterhoff (Esslingen) bis 78kg. Nach der halben Kampfzeit geriet Johanna in einen Haltegriff und musste den Mannschaftspunkt an Esslingen abgeben.
Den zweiten Kampf bestritt Melanie Gallmeier (BCK) bis 48kg gegen die türkische Fremdstarterin Gulksder Sentürk, den die international erfahrene Esslingerin schnell durch Armhebel gewann.
In der dritten Begegnung rückte Nathalie Rouviere (BCK) bis 57 kg auf und stand Anne-Sophie Schmidt gegenüber. Nach drei ausgeglichenen Minuten gelang Nathalie ein Waza-ari für Tani-otoshi (Kontertechnik). Kurze Zeit später konnte Nathalie ihre Kontrahentin im Boden festhalten, die sich aus dem Haltgeriff jedoch noch befreien konnte. Schließlich rettete Nathalie den Sieg über die Zeit und verkürzte damit auf 1:2.
In der vierten Partie traf Liane Heinz (70kg) auf die Britin Gemma Howell, die den Kampf nach etwas über einer Minute im Boden mit einem Sankaku-Umdreher entscheiden konnte. Zwischenstand 1:3.
Im fünften Kampf rückte Jessica Grether in die Gewichtsklasse bis 63kg hoch und traf dort auf Melissa Walter. Nach etwas über einer Minute gelang Jessica ein Waza-ari für einen herrlichen Ippon-Seoi-nage links. Diese Wertung verteidigte Jessica im Anschluss konsequent, nahm ihre Kontrahentin gegen Ende des Kampfes noch in einen Haltegriff und gewann mit Ippon.
Im Schwergewicht +78kg musste sich die aufgerückte Luisa Froitzheim der Esslingerin Marie Branser recht schnell durch Ippon für Seoi-nage geschlagen geben.
Im letzten Kampf der ersten Begegnung gelang Julia Mollet (52kg) gegen Sarah Herrmann nach der halben Kampfzeit ein Waza-ari für Seoi-toshi. Im darauf anschließenden Bodenkampf konnte sie ihre Gegnerin in den Haltegriff nehmen und 20 Sekunden festhalten, was für einen vorzeitigen Sieg reichte.
Damit ging der BCK mit einem 3:4 Zwischenstand in die Pause. In der zweiten Begegnung tauschte der BCK vier Kämpferinnen, während die Esslingerinnen nur zwei Wechsel vornahmen.
Michaela Krämer (BCK) eröffnete den zweiten Durchgang bis 78kg gegen Jenny Werner. Nach der regulären Kampfzeit waren keine Wertungen gefallen und so ging es in die Verlängerung, die Michaela nach insgesamt sieben Minuten Kampfzeit denkbar knapp mit 2:3 Strafen verlor.
Bis 48kg stand Claudia Ringwald (BCK) der Türkin Gulksder Sentürk gegenüber, der sie sich nach einer knappen Minute mit Armhebel geschlagen geben musste.
Nathalie Rouviere rückte erneut bis 57kg auf und musste wie schon in der ersten Begegnung gegen Anne-Sophie Schmidt kämpfen. Nach einem bis zum Ende ausgeglichenen Kampf gelang Nathalie kurz vor Schluss ein Haltegriff, den sie 20 Sekunden halten konnte und damit den Anschlusspunkt zum 4:6 erzielte.
Liane Heinz musste sich bis 70kg erneut der britischen Spitzenkämpferin Gemma Howell mit Sankaku-Umdreher beugen.
Bis 63kg keimte im Kampf von Simone Schuster wieder Hoffnung auf, nachdem sie nach 10 Sekunden durch Kouchi-gari (kleine Innensichel) in Führung ging und diese noch vor Ablauf der halben Kampfzeit mit Tai-otoshi ausbaute. Wenige Sekunden später griff Simone wieder an und wurde durch eine Uchi-mata-Technik gekontert, so dass dieser schon sicher geglaubte Punkte nach Esslingen wanderte.
Im Schwergewicht (+78kg) verlor Jasmin Grießhaber ihren Kampf durch eine Seoi-nage-Technik ihrer Gegnerin Marie Branser.
Im Schlusskampf bis 52kg hoffte der BCK auf einen erneuten Sieg von Julia Mollet. Nach einem ausgeglichenen Kampfverlauf setzte die Esslingerin Antonia Jursch einen tiefen Seoi-nage an, infolgedessen Julia in eine Kopfbrücke geriet. Daraufhin disqualifizierten die Kampfrichter die Karlsruherin und so ging auch der Punkt aus dieser Gewichtsklasse an Esslingen.
Somit stand es am Ende 4:10 für den KSV Esslingen. Der BCK muss nach dieser Niederlage den Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Trotz allem ist der Verein stolz auf das einjährige Zwischenspiel in der ersten Bundesliga, das der BCK – entgegen dem Trend der Branche – ausschließlich mit lokalen Kämpferinnen bestritt.
Fotos: Marcel Sutter, Sören Wagner