Kerstin WagnerAktuelles, Judo, Liga

Judo Bundesliga: Jubel und Frust bei den Auswärtskämpfen

Die Männer des Budo-Clubs Karlsruhe (BCK) jubelten. Die Frauen schoben Frust. Während die BCK-Kämpfer in der Judo-Bundesliga Süd in Erlangen bei ihrem zweiten Saisonauftritt den zweiten Saisonsieg einfuhren, haderte das Frauen-Team zum Liga-Auftakt der Süd-Ost-Gruppe mit einer unglücklichen Niederlage in Altenfurt.
Nach dem Sieg über Leipzig am ersten Kampftag gewann die Mannschaft von Kapitän Daniel Reimer auch beim TV Erlangen und hat nach zwei Kampftagen schon einen Punkt mehr auf dem Konto als in der gesamten vergangenen Saison. Es war ein Judo-Krimi, der sich in der Erlangener Jahnturnhalle abspielte, an dessen Ende die BCK-Männer mit 8:6 (4:3) die Oberhand behielten.
Während gegen Leipzig noch Neuzugang Milan Bulaja in der 100-Kilo-Klasse einen großen Beitrag zum Sieg über die Sachsen leistete, war es diesmal Anton Seitz, der den abwesenden Serben glänzend vertrat. Der 21-Jährige aus Göppingen, auch er ist neu im BCK-Team, rechtfertigte seine Verpflichtung mit zwei Glanzvorstellungen und zwei deutlichen Siegen. Igor Vracar (über 100 Kilo) steuerte ebenfalls zwei Punkte bei und als Kapitän Daniel Reimer nach einer mehr als zehnminütigen Kampfdauer in der Klasse bis 73 Kilogramm als Sieger von der Matte ging, Joris Schleer (bis 60 Kilo), János Schorno (bis 66 Kilo) und schließlich auch Julian Mandel (bis 81 Kilo) jeweils einen Kampf gewinnen konnten, war der zweite Saisonsieg der BCK-Männer perfekt. „Die erste Runde verlief eigentlich nach Plan. Die zweite Runde war teilweise sehr chaotisch. Aber wir haben den Sieg nach Hause gebracht. Das ist einfach mega“, freute sich BCK-Kapitän Reimer über den Erfolg.
Nah dran an einem solchen waren auch die Frauen des Budo-Clubs. Auch ihr Kampf beim TSV Altenfurt bot einiges an Dramatik. Nach der ersten Runde führten die Badenerinnen sogar mit 4:3, mussten sich am Ende aber mit 6:8 geschlagen geben. Die Siege von Christin Wolz (bis 48 Kilo), die zweimal erfolgreich war, von Sina Angeli und Sophia Bächle (jeweils bis 57 Kilo) sowie von Laerke Marie Olsen (bis 70 Kilo) und Lauryn Lage (über 78 Kilo) reichten nicht.
Das sorgte für Frust beim Team von Kapitänin Anke Kaiser, auch wenn diese nicht unzufrieden mit dem Auftritt ihrer Kämpferinnen war. Diese hätten gezeigt, „dass wir in dieser Liga mithalten können. Und das macht Mut“, sagte Kaiser. Die Team-Kapitänin bemängelte allerdings das Fehlen einiger Kaderathletinnen, die aufgrund einer Trainingseinheit des Landesstützpunktes zu Hause bleiben mussten.

Text: Harald Linder / Badische Neueste Nachrichten
Foto: Peter Hennrich