Daniel CheungAktuelles, Judo, Sambo

Sambo satt in Karlsruhe

BCK-Kämpferin Leonie Zeller hat sich für die DM in der „Alten Reithalle“ viel vorgenommen

Karlsruhe. Kampfsport ist angesagt. Am Samstag in der „Alten Reithalle“ in der Blücherstraße 15. Dort richtet der Budo-Club Karlsruhe (BCK) die deutschen Meisterschaften aller Altersklassen im Sambo aus. Die dem Judo verwandte Sportart, die ihre sportlichen Wurzeln im Judo und Jiu-Jitsu hat, zu der aber auch Elemente traditioneller Ringkampfkünste Europas und Zentralasiens gehören, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Und so werden rund 170 Athletinnen und Athleten aus ganz Deutschland in der „Alten Reithalle“ um Titel und Qualifikationspunkte für die Europameisterschaften kämpfen, die vom 22. bis 28. April in Zypern ausgetragen werden. Dort will auch Leonie Zeller dabei sein.

Die 20-Jährige, die in ihrem Heimatverein, dem TuS Holzkirchen als Judoka auf der Matte steht, startet im Sambo für den BCK, denn: „In Holzkirchen gibt es keine Sambo-Abteilung“, so ihre Erklärung. Zum Sambo kam sie, als sie bei Judo-Lehrgängen mit Athletinnen vom BCK in Kontakt kam. Die erzählten ihr, dass sie neben Judo auch Sambo machten und luden sie ein, das doch mal zu probieren. Zeller war fasziniert von dieser Art Kampfsport und hat neben ihrer Freude am Judo im Sambo eine weitere Sportart gefunden, die ihr sehr entgegenkommt. „Es geht dabei sowohl um Kraft und Beweglichkeit, als auch um Kampfformen wie Griffe an die Beine. Das macht mir einfach Spaß“, fühlt sie sich auch als Samboist, so die offizielle Bezeichnung der Athletinnen und Athleten, ausgesprochen wohl.

Auch wenn sie in Holzkirchen lebt und nur bei Lehrgängen mit der starken Karlsruher Sambo-Gruppe trainieren kann, hat sie ihr Talent schon unter Beweis gestellt. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr im zyprischen Larnaca gewann sie bei den Juniorinnen (U21) gegen starke Konkurrenz aus dem Osten Europas und Asien die Bronzemedaille in ihrer Gewichtsklasse (bis 54 Kilogramm). Ihr bislang größter Erfolg.

Auf diesem will sich die junge Frau, die sich beruflich für den Polizeidienst entschieden hat und zurzeit in Bayern an der Fachhochschule für den öffentlichen Dienst studiert, keinesfalls ausruhen. Zeller will am Samstag möglichst als deutsche Meisterin ins heimische Holzkirchen zurückkehren. Fabian Schley, der den Budo-Club Karlsruhe zu einer deutschen Sambo-Hochburg gemacht hat, traut ihr dies ebenso zu, wie auch die Qualifikation für die Europameisterschaften im April.

Doch nicht nur Zeller ist bei diesen Meisterschaften für einen Karlsruher Platz auf dem Podium gut. „Wir haben viele gute Kämpferinnen und Kämpfer in allen Altersklassen am Start“, erwartet Schley, dass der BCK, der rund 40 Kämpferinnen und Kämpfer stellt, erneut als stärkster Verein aus diesen Meisterschaften hervorgeht. Und sich als die deutsche Hochburg in einer Kampfsportart zeigt, in der in kurzen Hosen gekämpft wird.
Autor: Harald Linder / Badische Neueste Nachrichten

Leonie Zeller und Sambo-Präsident Fabian Schley freuen sich über die Silbermedaille bei der WM im vergangenen Jahr in Larnaca. Foto: Deutscher Sambo-Verband

Um Titel und Medaillen

170 Kämpfer aus 15 Vereinen: Zum zweiten Mal richtet der Budo-Club Karlsruhe (BCK) die deutschen Sambo-Meisterschaften aus, die seit 2002 jährlich stattfinden. Aus 15 Vereinen nehmen rund 170 Sambo-Kämpferinnen und -Kämpfer in allen Altersklassen an diesen Meisterschaften teil, die auch als Qualifikation für die EM gelten.

Freier Eintritt: Untergebracht sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Hotels und in der Karlsruher Jugendherberge. Die weiteste Anreise haben die Athletinnen und Athleten des SV Bramberg (Hamburg). Gekämpft wird auf runden Matten. Kampfbeginn ist am Samstag um 10 Uhr in der „Alten Reithalle“. Der Eintritt ist frei.