Am Wochenende 4. und 5. Mai 2024 war die Alte Reithalle ganz auf Kyudo eingestimmt. Alle sieben Matos und zwei Makiwaras waren mit je einem Kyujin besetzt, was ein intensives Lehrgangswochenende versprach!

… und so kam es auch. Regelmäßig wurden 12 Pfeile mit dem Fokus auf der Arbeit an der linken Hand (Tsunomi no hataraki) geschossen, um wieder mit Theorieeinheiten verwoben zu werden.

Am Ende des ersten Tages hatte wohl jede/r Kyujin an mehr als 60 Pfeilen geübt und einiges zu den unterschiedlichen Pfeilen und Pfeilspitzen gelernt.

Otmar und Jörg haben anhand von historischen Aufnahmen von URAKAMI Sakae und INAGAKI Genshiro gezeigt, wie klar man die linke Hand zu einem kraftvollen Schuss einsetzen kann. Auch neuere Beispiele von dem kürzlich verstorbenen Lehrer MORI Toshio und seinen Studenten fehlten nicht als Anschauungsmaterial für die zahlreichen Übungseinheiten.

Der zweite Lehrgangstag stand dem ersten in nichts nach. Wieder konnte jedes Mato und jedes Makiwara besetzt werden und abermals wechselten sich Theorie und Praxis ab.
Dabei war die Theorie diesmal sehr praxisnah, denn Otmar hatte einen Bambusbogen dabei, der mit Hitze und gut dosiertem Krafteinsatz an den richtigen Stellen in Form gebracht werden sollte.

Nachdem dies geglückt war, konnte jeder ausprobieren, wie schnell sein Pfeil wohl in Richtung Ziel flog. Die schnellsten Pfeile brachten es hier auf knapp 200 km/h.

Den Abschluss des Lehrgangs bildete dann ein nicht so ernst gemeintes Schießspiel, bei dem so einiges anders war. Nicht nur der Bogen war deutlich kleiner als üblich, auch die Pfeile waren mit 1,80 Metern deutlich länger als sonst. Glücklicherweise war die Schießposition so entspannt, dass hier auch nach einem Sake noch das Ziel getroffen werden konnte – so wird es wohl auch in Japan gehandhabt.

Danke Jörg und Otmar für den informativen und kurzweiligen Lehrgang… und Allen die mitgewirkt haben, dass wieder ein Lehrgang in der Alten Reithalle hat stattfinden können!