Wenn an diesem Samstag die Judo-Bundesliga in die neue Saison startet, sind vom Budo-Club Karlsruhe (BCK) zwei Mannschaften dabei. Die Frauen, die in der Ersten Liga antreten, sind dort krasser Außenseiter, während die Männer in der Südgruppe der Zweiten Liga zu den Top-Teams gehören.
Ohne Sappho und Xenia Coban, die beide ihren Rücktritt vom aktiven Judosport erklärt haben, nehmen die BCK-Frauen die neue Saison in Angriff, die das Team von Luisa Froitzheim und Anke Kaiser an diesem Samstag zum JC Bottrop führt. Verstärkt wurde die Mannschaft mit den beiden Schweizerinnen Giolia und Delia Vetterli sowie der Serbin Una Swetlana Tuba.
„Vielleicht können wir ja sogar für die eine oder andere Überraschung sorgen“, hofft Trainerin Kaiser. Das dürfte schwer fallen, denn nachdem sich Homburg, Düsseldorf und Hannover aus der Liga zurückgezogen haben und kein Zweitligateam aufsteigen wollte, ist die Konkurrenz aus Backnang, Speyer und Bottrop, mit der es die BCK-Frauen in der verbliebenen Viererliga zu tun haben, übermächtig. Diese drei Mannschaften gelten als die finanzstärksten Teams in der Frauen-Bundesliga und sind mit deutschen und ausländischen Top-Kämpferinnen bestückt.
Allein die Etats von Backnang und Speyer sollen sich in einem sechsstelligen Bereich bewegen, während der BCK mit einem Budget von rund 15.000 Euro – darin ist auch die Finanzierung der Männermannschaft in der Zweiten Liga enthalten – die Saison bestreiten muss. Deshalb würde man beim BCK auch viel lieber in der Zweiten Liga antreten, aber ein Rückzug würde nach den Statuten die Versetzung in die Verbandsliga bedeuten. „Das wollen wir nicht. Als Landesstützpunkt haben wir viele junge Kaderathletinnen- und -athleten aus ganz Baden-Württemberg in unseren Reihen, denen wir weiter Training und Leistungssport auf hohem Niveau bieten wollen“, so BCK-Präsidentin Nicole Saam.
Auch die Männer des BCK hätten als letztjähriger Zweitligameister der Südgruppe in der Ersten Liga kämpfen dürfen, haben aber auf dieses Recht verzichtet. „In einem solchen Fall hätten wir uns von außerhalb verstärken müssen, um überhaupt eine Chance zu haben“, sagt Judo-Abteilungsleiter Fabian Schley. Abgesehen davon, dass dies finanziell kaum zu stemmen gewesen wäre, hätten die jungen Kämpfer kaum oder nur wenig Kampfzeit bekommen. Genau das möchte der BCK aber. Sie sollen sich in der Zweiten Liga weiter entwickeln. „Dann kann ich mir einen Erstliga-Aufstieg in ein, zwei Jahren durchaus vorstellen“, so Schley. Dort empfängt das Team, das von Viktor Driller und Daniel Reimer gecoacht wird, am Samstag zu Hause (Alte Reithalle, 17 Uhr) den ESV Ingolstadt. Driller ist davon überzeugt, „dass wir stark genug sind, um auch in der neuen Saison unter den ersten drei Teams zu sein und den Titelkampf spannend zu machen“. Als stärkste Konkurrenz schätzen Driller und Reimer die „Isarfighters“ aus Lenggries ein. Harald Linder
Frauen, Erste Bundesliga: Sechs Kampftage stehen auf dem Programm der BCK-Frauen, davon zwei daheim (jeweils 17 Uhr).
2. April: JC Bottrop – BCK
14. Mai: BCK – TSG Backnang
21. Mai: JSV Speyer – BCK
2. Juli: TSG Backnang – BCK
24. September: BCK – JC Bottrop
Finalkampftag ist am 1. Oktober in Bottrop mit BCK – Speyer
Männer, Zweite Liga Süd: Zwei Heim- und zwei Auswärtskämpfe müssen die BCK-Männer in einer einfachen Runde bestreiten. Die beiden Heimkämpfe beginnen jeweils um 17 Uhr.
2. April: BCK – ESV Ingolstadt
21. Mai: BCK – JT Rheinland
25. Juni: Isarfighters – BCK
17. September: 1. JC Bürstadt – BCK
Text: Harald Linder / Badische Neueste Nachrichten