Am 09.10.21 fanden die Deutschen Meisterschaften der u18 (männlich) in Leipzig statt.
Vom BCK nahmen Julian Mandel (66kg), Maxim Malsch (73kg) und Egor Nikitin (73kg) teil. Außerdem startete der Freiburger Joris Schleer (50kg), der über das Karlsruhe Sportinternat (Otto Hahn Gymnasium) stark mit dem BCK verbunden ist.
Egor dominierte seinen Auftaktkampf gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Richard Seidel aus Sachsen-Anhalt, ging mit Waza-ari in Führung und musste seinen Vorsprung eigentlich nur noch verwalten, doch wurde ihm eine Unaufmerksamkeit zum Verhängnis und er wurde mit dem Schlussgong Ippon geworfen.
Im ersten Kampf der Trostrunde hatte Egor ein Freilos. Den zweiten Kampf gewann er gegen Max Flachowsky aus Sachsen durch Gegendrehtechnik und anschließenden Armhebel.
Seinen dritten Kampf konnte Egor durch einen spektakulären Ogoshi nach („usbekischem“) Hüftwechsel gegen Jan Keding aus Nordrhein-Westfalen gewinnen.
Im vierten Kampf musste sich Egor mit Wazaari dem Berliner Elija Märkt geschlagen geben und belegte damit den 9. Platz. Im nächsten Jahr wird Egor als vorletzter Jahrgang erneut die Chance auf eine Medaille in der u18 haben.
Maxim gewann seinen Auftaktkampf gegen Piet Noak aus Hamburg durch Sode-tsuri-komi-goshi und anschließendem De-ashi-barai. Im zweiten Kampf lief Maxim seinem Gegner Arthur Akopjan aus Nordrhein-Westfalen gleich zu Beginn in einen Soto-maki-komi und verlor. In der Trostrunde musste er gegen Nouri Günther aus Nordrhein-Westfalen nach Ablauf der regulären Kampfzeit ins Golden Score, wo er sich mit Ippon für Uchi-mata durchsetzen konnte. In seinem vierten Kampf führte Maxim gegen Fritz Kressin aus Sachsen durch Wazaari für Sode-tsuri-komi-goshi, wurde dann jedoch für einen Standhebel (umstritten) disqualifiziert und schied aus.
Julians Wettkampf ging mit einem Schock los. Beim morgendlichen Kontrollwiegen lag er 500g über der zulässigen Gewichtstoleranz von 2%. (Das offizielle Wiegen fand am Vorabend statt.) Eine Viertelstunde vor Wiegeschluss hatte er das Gewicht dann wieder hergestellt.
Seinen Auftaktkampf gewann Julian gegen Philipp Dethlefsen aus Schleswig-Holstein mit Wazaari für einen Konter. Im zweiten Kampf gelang Julian ein herrlicher Ippon für Uchi-mata gegen Till Braunbach aus der Pfalz. Im Viertelfinale stand Julian dem Leipziger Avraam Tsamourlidis gegenüber, den er vor drei Wochen in der 2. Bundesliga vorzeitig besiegte. Der Leipziger war taktisch vorbereitet und es entwickelte sich eine nervenaufreibender Kampf, bei dem beide mit jeweils zwei Strafen ins Golden Score mussten. Die Kräfte des Leipziger schwanden schneller und nach 3 unendlich langen Minuten im Golden Score bekam Tsamourlidis seine dritte Strafe, wurde disqualifiziert, was jedoch nach (!) der Urteilsverkündung wieder aufgehoben wurde. Julian ließ sich nicht beirren, dominierte eine weitere Minute und ihm gelang schließlich der erlösende Wazaari für O-soto-gari. Im Halbfinale wartete Noel Schmidt aus Wiesbaden. Wieder gingen beide Kämpfer nach einem ausgeglichenen Kampf mit jeweils 2 Strafen ins Golden Score. Nach 30 Sekunden trat Julian aus der Matte, kassierte die dritte Strafe und verpasste damit den Finaleinzug um Haaresbreite. Im Kampf um Bronze ging er gegen Paul Friedrichs aus Brandenburg früh mit Waza-ari für Uchi-mata in Führung, musste jedoch nach der halben Kampfzeit bereits seine zweite Strafe entgegennehmen und durfte keinen Fehler mehr machen. Kurz darauf packte er erneut einen herrlichen Uchi-mata aus und entschied damit das Duell um Bronze für sich.
Joris verlor seinen Auftaktkampf gegen den Niedersachsen Liam Sonnemann durch Wazaari. In der Trostrunde hatte er zunächst ein Freilos, besiegte dann Michael Frank aus Sachsen-Anhalt mit Ippon und gewann anschließend gegen Fiete Engelhardt aus Mecklenburg-Vorpommern mit Wazaari. Es folgten zwei Ippon-Sieg gegen Jonathan Dünisch aus Hessen und Till Scheida aus Nordrhein-Westfalen. Im Kampf um Platz 3 musste Joris erneut gegen Liam Sonnemann antreten, dem er wieder unterlag und damit den undankbaren 5. Platz belegte, was aber angesichts der Tatsache, dass Joris im jüngsten Jahrgang ist (d.h. auch 2022 und 2023 in der u18 starten wird), mehr als respektabel ist.
Abschließend sei das gute Abschneiden des Landesverband Badens erwähnt. Max Düsterdick (Freiburg) gewann Gold bis 55kg. Maximilian Erler (90kg, Heidelberg) und Pierre Ederer (+90kg, Tauberbischofsheim), die beide im Bundesligateam des BCK stehen, gewannen Silber.
Text + Foto: Heiko Mandel