Am 21.09.19 empfing der BC Karlsruhe die HTG Bad Homburg zu seinem letzten Heimkampftag. Vor diesem Kampftag waren die Mannschaften mit 2:4 jeweils Punkten Tabellennachbarn .
Unmittelbar vor dem Kampftag fand beim BCK der „Tag der offenen Tür“ statt, der mit ausschlaggebend für einen neuen Zuschauerrekord war: 400 Zuschauer sahen die Kämpfe und sorgten für eine fantastische Stimmung.
Bis 66kg startete Eigengewächs Daniel Reimer gegen Michael Markloff. Nach einem ausgeglichenen Kampf konnte Daniel 40 Sekunden vor Schluss mit Waza-ari für eine Gegendrehtechnik in Führung gehen und diese bis zum Ende verteidigen.
Im zweiten Kampf trat der Publikumsliebling Viktor Driller bis 100kg gegen Lukas Storch an. Viktor gelang schon nach 10 Sekunden ein Waza-ari für Soto-maki-komi (Volksmund: „Schweinerolle“). Aufgrund seiner heftigen Abnehmkur wurde Viktor fortan von Krämpfen geplagt, konnte jedoch vor Ablauf der Halbzeit zum entscheidenden Tomoe-nage (Selbstfalltechnik) ansetzen, der den zweiten gewinnbringenden Waza-ari einbrachte – 2:0.
Bis 81kg stand mit Robin Mohr gegen Dursun Konuralp wieder ein Eigengewächs auf der Matte. In einem hochwertigen und äußerst abwechslungsreichen Kampf konnte Robin 90 Sekunden vor Schluss einen O-soto-gari mit Waza-ari durchsetzen und den Vorsprung bis zum Ende verteidigen. Zwischenstand 3:0
Im vierten Kampf begegneten sich Kai Schmidt (BCK) und Jannik Steingräber bis 90kg. Nach der halben Kampfzeit gelang Kai ein Ippon für O-soto-gari, so dass der BCK auf 4:0 davonzog.
Im nächsten Kampf bis 73kg traf der Schweizer Kristian Nikolbibaj (BCK) auf Julian Eurich. Nachdem der defensive Homburger mit zwei Strafen kurz vor der Disqualifikation stand, gelang Kristian nach der halben Kampfzeit ein herrlicher Uchi-Mata, der seinen Ruf als Filigrantechniker unterstrich.
Im Schwergewicht +100kg traf ein weiterer Publikumsliebling, der eigens eingeflogene Serbe Vladimir Gajic, auf Urs Schneider. Vladimir bewies seine ganze Klasse und beförderte seinen Gegner nach 20 Sekunden mit einem krachenden Soto-maki-komi buchstäblich auf die Matte.
Das 7:0 besorgte Eigengewächs Jerome Bechtold bis 60kg gegen Marek Zimmermann nach 1 Minute und 10 Sekunden durch einen sehenswerten Ippon für Harai-goshi.
Aufgrund dieses sagenhaften Zwischenstands konnte das BCK-Trainiergespann entspannt in die zweite Runde gehen und auch Athleten aus der zweiten Reihe einen Einsatz geben.
Bis 66kg tauschten beide Mannschaften und so standen sich Stefan Freitag (BCK) und Bruno Rhein gegenüber. Nach vier Minuten ohne Wertungen ging es ins Golden Score, in dem Stefan seinen Gegner zum vorzeitigen Sieg im Haltegriff festhalten konnte. Mit diesem 8. Sieg war dem BCK der Mannschaftssieg nicht mehr zu nehmen.
Bis 100kg wurde ebenfalls gewechselt. Cedric Kunz nutze seine Chance und bezwang Anatolij Kozynchenko nach etwa 1 Minute durch Uchi-mata mit anschließendem Haltegriff – 9:0 Zwischenstand.
Im nächsten Kampf rückte Kristian Nikolbibaj bis 81kg auf und lieferte sich mit Dursun Konuralp den kurzweiligsten Kampf des Abends. Nach etwa 8 Sekunden ging der Homburger mit Waza-ari in Führung, weitere 4 Sekunden später gelang Kristian ein Ippon für Ouchi-gari, womit er seine Serie überragender Siege fortschrieb.
Doch wer dachte, den kürzesten Kampf gesehen zu haben, sollte sich täuschen: Kai Schmidt besiegte Tim Renner nach 9 Sekunden mit einem herausragenden O-goshi zum 11:0 Zwischenstand.
Bis 73kg wurde Eigengewächs Jens Bausch gegen Hakan Latschinian eingewechselt. Nach 50 Sekunden musste Jens das erste Waza-ari abgeben, geriet in einen Haltegriff, konnte sich jedoch befreien. Nach der halben Kampfzeit kassierte er das zweite Waza-ari für Sasai-tsuri-komi-ashi und verlor den Kampf.
Im Schwergewicht standen sich zwei eingewogene 100er gegenüber: Souhail Slimani (BCK) gegen Lukas Storch. Nach etwas über einer Minute gelang dem Gastkämpfer ein Ippon für O-soto-gari -2:11.
Im letzten Durchgang der zweiten Hälfte kam es bis 60kg zur Neuauflage des Kampfes Jerome Bechtold gegen Marek Zimmermann. Dem Homburger gelang die Revanche durch einen Waza-ari, so dass die Homburger auf 3:11 verkürzen konnten.
Der BCK konnte mit dem deutlichen 11:3 seinen 3. Tabellenplatz festigen und den zahlreichen Zuschauern zeigen, wie sehenswert Judosport sein kann. Neben dem sportlich beeindruckenden Erfolg und dem großen Zuschauerzuspruch war außerdem der hohe Anteil an Athleten aus der eigenen Jugend (Jerome Bechtold, Daniel Reimer, Jens Bausch, Robin Mohr, Viktor Driller) und Kämpfer, die schon länger in Karlsruhe (Stefan Freitag, Souhail Slimani, Cedric Kunz) trainieren, hervorzuheben.
Foto: Dieter Pfäffle