Als um 6.35 Uhr der Wecker mich aus dem Bett klingelte, wusste ich, jetzt steht mir eine zweieinhalbstündige Fahrt an das Südende von Baden bevor. Gegen halb zehn stand ich nun also vor der Halle, in der dieses Jahr entschieden wird, wer sich mit dem Titel Landesmeister der Altersklasse U12 schmücken darf. Nach dem Empfang in Tiengen durch die aufgeregten BCK-Athleten und dem üblichen Wiegestress ging es endlich los.
In den leichten Gewichtsklassen wurden die ersten Kämpfe ausgetragen. Der begnadete Starter Elia Nagel ging als erster in der Gewichtsklasse bis 28kg an den Start. Seinen ersten Kampf konnte er mit O-Goshi, der schnell zum Ippon führte, gewinnen. Auch seinen zweiten Kampf gewann er mit besagter Technik. Im dritten Kampf musste er sich leider geschlagen geben. Somit stand Elia im kleinen Finale. Dieses dominierte er jedoch, auch wenn es nicht für eine Wertung ausreichte. Der Kampfrichter sprach letztendlich ihm den Sieg zu, wodurch sich Elia sich den 3. Platz sicherte. In der Gewichtsklasse bis 31kg kämpfte für den Budo-Club Karlsruhe Konstantin Kumer. In seiner ersten Begegnung sicherte er sich gleich den ersten Sieg durch seine Spezialtechnik „Sasei“. Im nächsten Kampf gegen den später Erstplatzierten musste er sich jedoch geschlagen geben. Nun musste er sich über die Trostrunde auf das Treppchen hocharbeiten. Dies gelang ihm schnell, auch mit Hilfe seines zerstörerischen Ashi-Uchi-Mata. Somit reichte es für Platz 3. Die beiden Athleten Alexey Ukrainskiy und Leon Fokin-Trautmann starteten in der stark besetzten Gewichtsklasse bis 37kg. Nachdem Leon seinen ersten Kampf mit seiner Lieblingstechnik Ko-Uchi-Maki-Komi gewann und auch die zwei darauffolgenden Kämpfe für sich entschied, stand der erste Finalist fest. Auch Alexey besiegte seine Gegner schnell unter Anwendung eines Uchi-Matas. Damit war auch er im Finale. Im vereinsinternen Finale verkauften sich beide Gegner seht stark und ließen beide keine Wertung zu, sodass es unentschieden ausging. Der Kampfrichter urteilte somit über den Titel, der letztendlich an Alexey ging. Auch der erfahrene Kämpfer Batuhan Sinangin sicherte sich schnell seinen Einzug ins Finale. Dort traf er auf den gleichen Gegner wie bereits bei den vorigen Meisterschaften. Batuhan verkaufte sich jedoch nicht unter Wert, sodass das ausgeglichene Finale die volle Kampfzeit dauerte. Auch hier musste wieder der Kampfrichter entscheiden, dieses Mal leider gegen den Kämpfer des BCK. Die Athletin Lisa Martinek setzte direkt zu Beginn ein Statement, indem sie gegen ihre Gegnerin in 4s siegte. Auch ihre zweite Begegnung gewann sie souverän mit Hilfe eines Haltegriffs. Ihren letzten Kampf musste sie leider abgeben, kann sich jedoch trotzdem über einen starken zweiten Platz freuen. Nun war es Zeit für die nächste Wiegegruppe. Hanna Bölcskei legte sofort los und gewann alle ihre vier Kämpfe vorzeitig mit Ippon. Diese ausgezeichnete Leistung sicherte ihr somit den Titel „Landesmeisterin U12“. Der noch junge Kämpfer Thomas Malsch verkaufte sich an diesem Samstag nicht unter Wert. Leider musste er jedoch seine beiden Kämpfe abgeben, sammelte dennoch wichtige Erfahrungen. In der Gewichtsklasse bis 43kg gingen wiederum zwei Kämpfer aus dem Kader des BCK an den Start. Darwin Schneider, der nur knapp über 40kg wog, kämpfte souverän, sodass es bald sicher war, dass er im Finale steht. Aber auch Tymur Malyy gewann alle seine Kämpfe und sicherte sich damit einen Platz im Finale. Dieses vereinsinterne Duell entschied dieses Mal Tymurfür sich, nachdem über die komplette Kampfzeitgekämpft wurde. Damit hat der BCK auch in dieser Gewichtsklasse einen Doppelsieg. Der letzte zu nennende Kämpfer ist Valentin Eichhorn, der bis 40kg eingewogen wurde. Auch er gewann alle seine Vorrundenkämpfer und stand damit im Finale. Leider reichte es diesmal nicht für den Titel, er kann sich aber trotzdem über den guten zweiten Platz freuen.
Diese großartigen Ergebnisse beweisen wieder einmal die Stärke des Budo-Club Karlsruhes und stimmen auch mich nach anfänglicher Müdigkeit froh. Jetzt heißt es wieder 2.5h Heimfahrt vom südlichen Ende meiner Hemisphäre. Ein besonderer Dank geht an die Betreuer Andrea Bölcskei, Aaron Schneider und Jens Bausch.